Krüger Nationalpark

15:39 , 1 Comments

4:15 Uhr: Der Wecker klingelt. Ernsthaft? Ich hab die lange Anreise noch ganz schön in den Knochen. Aber gut, geht ja nicht anders. Danielle und Toni haben einen kleinen Snack und Kaffee vorbereitet. Um 5 Uhr werden wir dann in der Lodge abgeholt.
Insgesamt halten wir an drei weiteren Lodges, wo wir insgesamt 5 Personen abholen. Insgesamt sind wir damit zu 8. Gegen 6:30 Uhr kommen wir dann im Krüger Park an.
Erstes Highlight nach gefühlt 10 Minuten: Ein Löwe! Wow wie krass und er liegt direkt vor dem Auto. Unser Fahrer hatte das richtige Bauchgefühl und ist nicht dorthin gefahren, wo alle anderen waren. Unser Guide ist super. Sehr hilfsbereit und genügsam. Dabei erklärt er ziemlich viel zum Park, der Natur und den Tieren. Wir können uns nicht beschweren: noch vor dem Frühstück sehen wir Nummer 2 und 3 der Big Five: Elefanten und Nashörner. Die Nashörner leider nur von hinten. Die haben übrigens eine witzige Angewohnheit: Sie gehen irgendwo "auf's Klo". Danach scharren sie mit ihren Füßen darauf rum und verteilen es im Umkreis von zwei Kilometern, um ihr Revier zu markieren. Man sieht ziemlich viele dieser "Nashorn-Klos" am Wegesrand. Gegen 9 Uhr gibt es dann ein kleines Frühstück, mit allem was man braucht: Sandwich, Joghurt, Birne, Orangensaft und Kaffee. Danach fahren wir weiter durch diesen riesigen Park. Er ist insgesamt ca. 400 km lang und 80 bis 100 km breit. Wahnsinn, man kann also gar nicht alles sehen. Auch deshalb, weil man nicht ständig fährt, sondern immer mal wieder anhält und die Tiere beobachtet. Das ist wirklich großartig. Wir sehen Giraffen, Hyänen, Impalas, Krokodile, Schildkröten, Warzenschweine und die gefährlichsten aller Tiere: das Nilpferd. In Südafrika sterben jährlich mehr Menschen durch Nilpferde, als durch Löwen und Haie zusammen. Nilpferde schlafen tagsüber unter Wasser. Gegen 17 Uhr werden sie hungrig und verlassen ihr Territorium, um zu fressen. Nicht selten kommt es vor, dass ihnen dabei ein Mensch in die Quere kommt. Und das mögen sie gar nicht.
Nummer 4 der Big Five, die übrigens so heißen, weil sie so schwer zu jagen sind, den Afrikanischen Büffel, sehen wir ebenfalls. Leider keine Herde, die gewöhnlich aus 200 bis 300 Tieren besteht, sondern nur die "Alten matschigen Männer". Dabei handelt es sich um männliche, alte Tiere, die von der Herde verstoßen wurden. Sie können einfach mit der Herde, die 10 bis 12 km pro Tag läuft, nicht mehr mithalten. Damit sind sie dann auch leichte Beute für Löwen.
Zum Mittagessen stoppen wir in einem sehr schönen und großen Restaurant, direkt an einem Fluss gelegen. Das Essen ist lecker. Für zwei Gerichte inkl. Cola und Trinkgeld zahle ich knapp 10 Euro.
Nach der Mittagspause fängt es dann an zu regnen. Der erste Regen seit sechs Monaten! Die Einheimischen freut das natürlich sehr. Und es ist auch gut für die Tiere, die aufgrund der Dürre Schwierigkeiten haben, ausreichend zu fressen und trinken zu finden.
Leider sehen wir nicht mehr so viele Tiere und das langsame monotone Fahren beruhigt mich dermaßen, dass ich die Augen nicht mehr aufhalten kann. Bilder schießen wie Blitze in meinen Kopf, aber ich kann nichts dagegen tun. Ich falle in einen 2-Sekunden-Schlaf und wache sofort wieder zuckend auf. Meine Nachbarin fragt, ob alles okay ist :)
Schade, dass wir Nummer 5, den Leopard, nicht mehr sehen. Der ist aber auch super schwierig zu finden.
Gegen 16 Uhr kommen wir dann wieder in der Lodge an.
Nach einer Weile lösen dann Roxie und Dylan ihre Eltern ab. Und es gibt direkt  mal einen Stromausfall. Ist aber überhaupt nicht tragisch. Die beiden sind etwas jünger als ich und gerade frisch verheiratet. Sie servieren uns das Essen, was Danielle zuvor zubereitet hat. Es ist wirklich ein netter Abend, an dem ich zum ersten Mal südafrikanischen Rotwein trinke, lecker. Die beiden sind super cool und erklären mir viel über die aktuelle politische Lage. Die ist so erschreckend, dass ich mir gedacht habe, einen eigenen Artikel darüber zu schreiben. Ich bin erschreckend fit und wir gehen dann gegen 22:30 Uhr ins Bett.

Der nächste Tag beginnt um 8 Uhr mit einem Frühstück. Wie alle Portionen hier, ist es sehr reichhaltig. Danach muss ich meine Sachen packen, weil mein Zimmer an jemand anderen vergeben wird und ich die Nacht in einer Lodge in der Nähe verbringen muss. Anschließend fährt Toni mit mir ein bisschen an den nahegelegenen Fluss, der quasi die Grenze zwischen dem Krüger und Marloth Park bildet. Auch hier kann man eine Menge Tiere sehen, einige sehr nah an dem Zaun, der vor Elefanten, Büffeln und Nilpferden schützt. Auf dem Weg entdecken wir noch zwei Giraffen und ich wittere meine Chance auf ein Selfie mit einer Giraffe :) Leider finden die uns nicht so witzig wie ich sie und sie ziehen ab. Mal sehen, ob ich noch mal eine Chance bekomme. Der restliche Tag besteht im Wesentlichen aus Bilder sichten und die nächsten Tage planen. Die Needles-Lodge für heute Nacht habe ich auch gesehen. Witzigerweise war sie auch ganz oben auf meiner Liste und ich wäre fast da gelandet. Sieht herrlich aus dort. Aber ich mit meiner Lodge, und vor allem den Besitzern, total zufrieden. Hätte kaum besser sein können. Die beiden lesen mit jeden Wunsch von den Lippen ab.


Am Abend ging es nach dem traditionellen BBQ noch mal auf Nachtsafari. Das war leider nicht so toll, da wir recht wenige Tiere gesehen haben und es in der letzten halben Stunde noch angefangen hat, sehr stark zu regnen. Zusammen mit dem kalten Fahrtwind eine nicht so tolle Angelegenheit. Aber dafür habe ich mir den Poncho mit einer Dame geteilt :)

Der morgige Tag besteht dann hauptsächlich aus Reisen: Es geht mit Toni nach Nelspruit, dann mit dem Bus nach Johannesburg, mit dem Flugzeug nach Port Elizabeth und mit dem Taxi ins Hostel. Also kein wirklich spannender Tag...







Lunch


Restaurant View


Fütterung der Gnus


Stromausfall
















Sonnenaufgang


Warzenschwein


WOW


Na wo ist der Löwe?









Schlafendes Nilpferd


Krokodil










Zebra mit frischem Nachwuchs






Giraffe und Gnu trinken




Gnus gehören definitv zu den hässlicheren Tieren




Strauß mit Nachwuchs






Kudu














Impalas


Tor zum Krüger








Elefanten-Herde auf dem Weg zum Trinken




Adler





Schlange


Nilpferd






Hyäne



P.s. Was die Stimmung ein wenig drückt, sind die Anschläge in Paris. Man soll ja abschalten und entspannen, aber man liest es ja trotzdem und möchte dann auch ein paar Informationen haben. Was ist bloß los mit diesen ISIS Leuten?! Was zum Henker soll das bitte bewirken? Alles was sie erreichen ist Krieg. Es leiden immer nur die Zivilisten: Die Toten und deren Angehörige und Freunde in Paris, genauso wie die syrische Bevölkerung, die nichts mit dem Idiotismus ein paar fanatischer Islamisten zu tun hat und bald unter einem noch größeren Krieg leiden wird. Schade dass erst so etwas passieren muss, um die Politiker dieser Welt aufhorchen zu lassen. Wenn wir zum Mond fliegen können, sollte es auch möglich sein, diese Terrororganisation aufzuspüren. Viel Erfolg und Glück dabei.

Hier bloggt Florian, 30 aus der schönsten Stadt der Welt Hamburg. Reisen, Ernährung Sport interessieren mich. Und manchmal schreibe ich darüber.