Yangon

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Die letzte Station Naht: Yangon. Zuvor geht's jedoch mit dem Boot in gut drei Stunden nach Mawlamyine. Im schönen Hotel angekommen, möchte ich mich einfach nur noch bewegen und laufe vier Kilometer zum Bahnhof, um zu erfragen, wann der Zug nach Yangon geht.

Nachdem dort alles geklärt ist, schaue ich noch ein wenig bei einem Volleyball zu. Danach geht's in ein Einkaufszentrum. Nicht wirklich spektakulär, aber sehr sehr modern. Dort lasse ich mir gleich einen neuen Haarschnitt verpassen. Anschließend gehe ich die Strand Street entlang zu einem Restaurant, dass ich mir zuvor rausgesucht habe, weil es dort Pizza gibt. Sie ist nicht wirklich gut, aber in dem Moment die beste Pizza der Welt :) Danach erkunde ich noch ein wenig die Gegend, wie den Nachtmarkt und trinke noch ein Bier mit den Einheimischen.
Am nächsten Morgen werden wir schon vor 6 Uhr von irgendeinem Straßenumzug geweckt. Um 6:30 Uhr gibt's Frühstück und um kurz nach 7 Uhr checke ich aus. Dabei treffe ich zwei ältere Herrschaften, die nach einem Transport zum Bahnhof fragen. Da schließe ich mich gleich an und wir werden zum Bahnhof gebracht. Es sind auch Deutsche aus Frankfurt, die den gleichen Zug bekommen möchten. Die Fahrkarte für die 11-stündige kostet umgerechnet keine drei Euro. Dafür ist die Fahrt super. Zwar etwas holprig und wackelig, aber die Sitze sind bequem und man trifft viele Leute. Es wird einem auch immer wieder etwas zu essen angeboten, während die tolle Landschaft an einem vorbeizieht. Am Abend kommen wir dann in Yangon an und ich laufe zum Hostel. Auf dem Weg halte ich noch bei einem indischen Restaurant an und esse etwas. Das beste Essen in den drei Wochen bisher. Danach wird im Hostel noch ein wenig der nächste Tag geplant und dann geht's auch schon ins Bett. Ist schließlich ziemlich anstrengend so eine Zugfahrt :)

Der nächste Tag beginnt recht spät. Ausnahmsweise schlafe ich mal bis 8 Uhr. Das ist eher die Ausnahme. Nach einem schnellen Frühstück erkunde ich dann ein wenig die Stadt und schaue mir Downtown näher an. Chinatown, Little India, Märkte. Ein wuseliges Treiben herrscht hier in jeder Querstraße. Bei gefühlten 40 Grad ist das schon nach 1,5 Stunden ziemlich anstrengend und ich brauche erstmal eine Erfrischung. In einer modernen Shopping Mall gönne ich mir einen Iced Cappuccino. Es ist schon ein bisschen pervers: viele Burmesen arbeiten den ganzen Tag und erhalten dafür oft nur 1000 Kyat pro Tag (derzeit 62 Cent). Die Zugfahrt in und um Yangon, die drei Stunden dauert kostet 200 Kyat.  Mein Cappuccino kostet 3500 Kyat. Da fühlt man sich schon komisch und kommt ins Grübeln. Letztlich unternehme ich aber genau deshalb Reisen in diese Länder: um sich selbst mal wieder zu erden und unsere First World Problems in Relation zu setzen. Nach dem Kaffee und meinem kurzen philosophischen Anfall geht's dann mit dem Zug durch die Stadt (Circle Line). Das hätte ich mir auch sparen können, so geil ist es nämlich nicht. Klar, ist immer wieder nett mit den Einheimischen zu reisen, aber landschaftlich gibt es nicht viel zu sehen. Außer Müll. Berge von Müll.

Nach der Zugfahrt mache ich mich dann auf zum Treffpunkt mit Mon. Das ist das Mädel aus dem Bus nach Yangon. Wir haben zum Kaffee verabredet. Wir treffen uns in einem modernen Einkaufszentrum, in dem ich es allerdings nicht lange aushalte, davon haben wir schließlich in Deutschland genügend. Also schlage ich vor, dass wir auf einen nahegelegenen Markt gehen, wo ich noch einige Besorgungen mache. Danach ist Mon so nett, noch mit mir zur Shwedagon Pagode zu kommen, weil sie dort als Einheimische keinen Eintritt zahlen muss. Mittlerweile ist es schon dunkel und die riesige Pagode ist wirklich super schön. Eine sehr friedvolle Stimmung!
Anstatt dem Taxi möchte ich gern den Bus zurück nehmen, was sich allerdings als echt Herausforderung entpuppt. Selbst Mon ist überfordert und muss sich durchfragen. Alleine hätte ich den Bus niemals gefunden! Aber irgendwie sitze ich dann eine halbe Stunde später doch im Bus Richtung Downtown. Elli hatte mir noch ein Massagestudio empfohlen, auf dass ich mich schon den ganzen Tag freue. Es ist noch ein ganz schöner Fußmarsch und als ich ankomme wird das Studio gerade von 10 Chinesen gekapert. Meine Wartezeit wäre somit zu lange und ich muss leider auf meine wohlverdiente Massage verzichten. Dafür gehe ich noch Mal zum Inder essen, bei dem ich gestern Abend auch schon war.
Gegen 21 Uhr komme ich dann wieder im Hostel an, wo ich mit meinen Zimmerkollegen, einem Brasilianer und einem Chinesen, ein nettes Gespräch beginne, dass wir irgendwann auf der Dachterrasse bei einem letzten Bier fortführen. Sehr spannende Insights, insbesondere in die chinesische Kultur.
Am nächsten Morgen werde ich gegen 8 Uhr vom Taxi zum Flughafen gebracht, wo um 10:30 Uhr mein Flieger Richtung Bangkok geht. Dort habe ich ein paar Stunden Aufenthalt, die ich mit einer Freundin verbringe, die hier Silvester feiert. Mein Flug nach Wien startet um 23:50 Uhr und damit geht mein gut dreiwöchiger Urlaub in dem wunderbaren Myanmar leider zu Ende. Die Reisepläne für 2018 werden schon geschmiedet... :)

Betelnuss Herstellung
Meine Wasserverkäuferin
Alles rein in den Zug
Aussicht vom Dach des Hostels
Marokko Reunion

Hier bloggt Florian, 30 aus der schönsten Stadt der Welt Hamburg. Reisen, Ernährung Sport interessieren mich. Und manchmal schreibe ich darüber.