Surfen und Yoga in Portugal

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Im Mai ging es erneut in ein Surf- und Yoga Camp. Dieses Mal in Ericeira in Portugal. Los ging es einem Samstag. Nachdem ich nicht gut geschlafen hatte und noch die Wohnung für meinen Vater hergerichtet hatte ging es ganz entspannt zum Flughafen. Da wartete dann schon der erste Schock auf mich:
Ich habe bei den Abflügen den Flug nach Lissabon gesehen und bin zum Gate. Dort angekommen, war das Gate geschlossen. Ich musste drei Mal hingucken bis ich gemerkt habe, dass es eine andere Airline und damit ein anderer Flug war. Puh, also wieder in die andere Richtung und zum richtigen Gate. Das Wetter in Hamburg war richtig schlecht und ich mal wieder in einer seltsamen Vor-Urlaubs-Stimmung, die ich schon von mir kenne. Wie ist das Wetter? Wie ist Lissabon? Sind die Leute nett? Ist das Camp wirklich so gut? Diese und andere Gedanken treiben mich oft um. Natürlich völlig zu Unrecht, wie sich noch herausstellen wird. Und so langsam begreife ich das auch und kann mich etwas besser entspannen.  Im Flieger ist mir dann auch aufgefallen, dass ich überhaupt nichts recherchiert habe, was ich in Lissabon überhaupt machen kann. Dafür war der Flug gut und ich bin vom Flughafen super leicht mit der U-Bahn in die Stadt gefahren und in mein AirBnB-Zimmer in der Altstadt. Das zu finden war gar kein Problem. Dort wurde ich von Anna empfangen, die zwei Zimmer vermietet. Witzigerweise war das andere Zimmer an Bernie vermietet, mit der ich gleich ins Gespräch gekommen bin. Wir sind dann am Abend zu einem super leckeren veganen Restaurant gegangen und sie hat mir einiges über Lissabon erzählt – besser als jeder Reiseführer also! Die Nacht habe ich dann in einem etwas zu harten Bett verbracht und dazu war es auf der Straße bis morgens um 5 Uhr total laut. Keine Ahnung, was die Portugiesen da getrieben haben. Dafür war der nächste Morgen dann entspannt, und ich habe erst mal etwas gefrühstückt. Anschließend ging es auf Sightseeing-Tour in Lissabon. Ich mag die Stadt wirklich sehr gerne. Der leicht heruntergekommene Altbau-Stil gefällt  mir ebenso wie die Hügel, die sich durch die ganze Stadt ziehen. Dazu das typische Bild der Tram und das traditionelle Gebäck „Nata“, das ich schon aus Hamburg kenne. In der etwa vierstündigen Stadttour wurde mir ungefähr 20-Mal Marihuana und sonstige Drogen angeboten. Dafür hatte ich richtig Glück mit dem Wetter: In der Sonne waren es 28 Grad. Gegen 15 Uhr bin ich dann mit der U-Bahn zum Busbahnhof, wo ich den Bus nach Ericeira genommen habe. Die Fahrt hat 6 Euro gekostet und dauerte eine gute Stunde. Am Busbahnhof in Ericeira wurden dann ein Mädel und ich von Lia, der Besitzerin des Camps abgeholt. Schon die Begrüßung war sehr herzlich. Die Fahrt zum Camp dauerte dann keine zehn Minuten. Im Camp angekommen gibt es dann mal von Lia`s Nichte eine Rundführung mit allen notwendigen Erläuterungen. Ich bin mit dem Dänen Mads und dem Italiener Francesco in einem Drei-Bett-Zimmer. Insgesamt sind ca. 23 Leute im Camp. Da der Sonntag der Hauptanreise-Tag ist, kennt sich kaum noch jemand und alle beschnuppern sich erst einmal. Das geht mit dem Bier, das zwei Schweden mitgebracht haben, direkt mal ganz gut. Gegen 20 Uhr gibt es dann das Welcome-Dinner, das, genauso wie alle anderen Mahlzeiten, einfach nur genial schmeckt. Wirklich das mit Abstand beste und abwechslungsreichste vegetarische Essen, das ich bis dato gegessen habe. Es gibt jeden Tag etwas anderes, und es wird alles vom Vortrag wieder in einer anderen Form verwendet. Der nächste Tag startet dann sehr früh um 7:30 Uhr mit Yoga, weil das Surfen bereits um 10:00 Uhr beginnt. Ich habe jedoch nur eine Surf-Session pro Tag gebucht, damit ich auch mal etwas Zeit zum Lesen und Entspannen habe. Die ersten Tage haben wir tolles Wetter mit Temperaturen bis 30 Grad. Da lässt es sich am Pool ganz gut aushalten. Um 13 Uhr gibt es dann leckeren Lunch und um 14 Uhr geht es zur ersten Surf-Session für mich. Die läuft super. Die Surflehrer sind echt gut. Joana, eine der Inhaber der Progress-Surfschule, ist eine ziemlich bekannte Surferin. Gegen 17 Uhr sind wir dann vom Surfen zurück und gegen 18:15 Uhr startet dann die erste halbstündige Meditations-Session. Die wird von der Yoga-Lehrerin durchgeführt, die das Yoga am Abend macht. Nach der Meditation ist es dann um 19 Uhr Zeit für die ersten Yoga-Session. Es ist Yin-Yoga, das ich bisher noch nie gemacht habe. Dabei geht man eher in Stretch-Posen, die dann 90 Sekunden und länger gehalten werden. Dabei sinkt man dann dank der Schwerkraft immer tiefer in die Übung. Teilweise sehr intensiv aber nach dem Surfen eine perfekte Abwechslung. Nach dem Yoga gibt es dann gegen 20:15 Uhr Abendessen. Ich erwähne einfach nicht mehr, wie gut das Essen war. Und zwar alles. Aber der typische Tag läuft dann immer nach demselben Schema ab: Intensives Yoga, Frühstück, Surfen, Lunch, Surfen, Meditation, Yin-Yoga, Abendessen. Zwischendurch wird immer mal wieder abgehangen, gequatscht, gelesen, zum Supermarkt oder nach Ericeira gefahren, gejoggt und vieles mehr. Besonderes Highlight der Meditation ist eine Fun-Meditation, bei der uns verschiedene Früchte gereicht werden, die ertastet und dann erschmeckt werden. Sehr spannend, Essen mal auf diese bewusste Weise wahrzunehmen. Viel zu oft essen wir doch viel zu schnell und ohne es richtig wahrzunehmen oder wertzuschätzen.  Das Wetter ist bis einschließlich Mittwoch echt in top. Am Mittwochabend sind wir dann zu einer Jam-Session in eine Bar gegangen. Die hat sehr spät begonnen und war recht cool. Eigentliches Highlight war jedoch, dass wir den Chef der Bar dazu überredet haben, dass mein Roomie Francesco das Schlagzeug übernimmt. Er ist im echten Leben nämlich Musiker. Er hat es echt drauf und rockt mit den anderen ordentlich das Haus. Getoppt wird das nur noch von unserer Yin-Yoga-Lehrerin, die plötzlich mitmacht und singt. Wahnsinn! Ab Donnerstag wird dann dann leider das Wetter etwas schlechter und es regnet fast nur noch. Natürlich gehen wir trotzdem Surfen, was etwas komisch ist, aber man wird ja sowieso nass. Da es nahezu windstill ist, haben wir extremes Glück mit den Wellen und die Bedingungen sind nahezu perfekt. Die Wellen haben die richtige Höhe für uns und kommen super klar rein. Bis dato hatte ich es nicht geschafft, richtig eine Welle im Grün-Wasser zu stehen (das sind die Wellen weiter draußen und nicht so nah am Strand). Dank der Bedingungen und beim fünften Anlauf habe ich es dann aber endlich geschafft und die perfekte Welle für mich erwischt. Die anderen, die den Ritt gesehen haben meinten sogar, dass die Welle größer war, als ich der auf dem Surfbrett stand. Das war ein richtig gutes Gefühl und die ganzen Anstrengungen des Rauspaddels mehr als wert. Freitag kommt dann zu dem Regen auch noch ein starker Wind dazu und die Surf-Bedingungen sind wirklich nicht mehr toll. Keiner von uns schafft es, ordentlich eine Welle zu nehmen. Am Abend geht es dann mit den Surflehrern zum Abschiedsessen in die Stadt. Auch dort ist das Essen wirklich gut, selbst die vegetarische Variante. Jedoch gibt es neben mir, einem Holländer und einer veganen Deutschen nur Fleisch- und Fischesser.  Nach dem Essen und ein paar Gläsern Wein geht es dann weiter in eine Bar. Dort bleiben wir aber nur ein, zwei Bier und ziehen weiter in die nächste Bar. Ericeira ist nicht wirklich groß und damit die Auswahl an Bars auch nicht riesig. In der zweiten, kleineren Bar gibt es jedoch ordentlich laute Musik und noch ein paar weitere Bier. Gegen 1 Uhr entscheiden wir uns dann, in die einzige Disco, angeblich eine House-Disco zu gehen. In der wird dann jedoch nur Musik aus den 80igern gespielt, was mir nicht so liegt. Aber trotzdem machen wir das Beste draus und tanzen bis 4:30 Uhr. Wir sind alle ziemlich erstaunt, wie fit wir sind, als wir am nächsten Morgen gegen 9:30 Uhr am Frühstückstisch sitzen. Der Samstag ist dann jedoch wettermäßig der schlechteste Tag. Das Programm ist auch reduziert: Es gibt eine Yoga-Stunde um 11 Uhr und ich habe für den Nachmittag eine Massage gebucht, die sehr gut tut. Da wir das Mittagessen ausgelassen haben, entschließen wir uns, gegen 18 Uhr in eine Pizzeria zu fahren. Gehen ist bei dem Wetter unmöglich, also organisiere ich ein Taxi für uns. Die Pizzeria ist wirklich sehr schön, mit einer tollen Aussicht und leckeren Pizzen. Die werden dort von einem unserer Surf-Lehrer zubereitet. Da wir uns alle so gut verstehen, planen wir schon ein Wiedersehen. Für den letzten Tag haben wir uns überlegt, einen kleinen Transporter zu mieten und mit neun Leuten nach Sintra zu fahren. Wir verlassen das Camp gegen 11:30 Uhr und fahren in diese tolle kleine Stadt zwischen Ericiera und Lissabon. Dort sieht es wirklich aus wie in einem Märchen. Leider fängt es auch hier immer mal wieder an zu regnen, aber das sind wir ja schon gewohnt. Nach einer mehrstündigen Wanderung zum Schloss geht es dann auf ein letztes gemeinsames Getränk, bevor wir in Lissabon am Busbahnhof ankommen. Von hier aus trennen sich die Wege: Einige fahren zurück ins Camp, andere ins Hotel und ein paar in ein Hostel. Ich hatte mir schon vor ein paar Tagen ein AirBnB gebucht, weil ich mal alleine schlafen wollte. Gegen 19 Uhr komme ich in meinem „Mini-Mini“ an, was zwar wirklich kein, aber total schön und gemütlich ist. Nach dem die Sachen ausgepackt sind, geht es dann aber schon wieder zum Hostel der anderen und wir gehen etwas trinken. Das ist dann super witzig, weil wir viel über den Freitagabend reden, an dem sich, sagen wir mal, einige Leute sehr gut verstanden haben. Das sorgt sehr für allgemeine Erheiterung. Gegen 22 Uhr suchen wir uns dann ein Restaurant und bekommen vom Hostel einen Tipp, dem wir folgen. Also noch mal gut 15 Minuten in einen anderen Stadtteil, weg von den Touristenpfaden. Dort angekommen wird  uns dann mitgeteilt, dass wir ca. eine halbe Stunde auf einen Tisch warten müssen. Macht nichts, das Restaurant macht so einen guten Eindruck, dass wir entscheiden an der Theke zu warten und schon mal ein paar Vorspeisen und Wein zu bestellen. Leider sind die ziemlich fleisch- und fischlastig. Macht aber nichts, ich bekomme später ein sehr leckeres Veggie-Gericht. Der Abend ist wirklich mehr als gelungen und ein perfekter Ausklang für einen überragenden Urlaub. Ich kann mich wirklich glücklich schätzen, immer wieder das Glück zu haben, solch tolle Menschen zu treffen und eine gute Zeit zu haben. Leider schlafe ich nicht besonders gut, was aber mehr an dem frühen Flug, als am Bett liegt. Ich stehe gegen 7 Uhr auf, hole mir in der Bäckerei ein kleines Frühstück und setze mich in der Bahn. Scheinbar habe ich allerdings die Fahrtlänge etwas unterschätzt, sodass ich viel zu spät am Flughafen ankomme. Dort hetze ich zur Gepäckkontrolle, meine Boardkarte wird jedoch nicht akzeptiert. Ich frage also beim Personal nach und da sagt man mir, dass ich einen anderen Terminal muss. Da kommt man aber nicht einfach so hin, sondern mit einem Bus-Shuttle. Okay das war`s, denke ich mir, denn ich bin schon zehn Minuten zu spät. Am Terminal angekommen sprinte ich dann zur Security, an allen anderen Passagieren vorbei. Die sind zum Glück so freundlich, mich ohne weiteres vorbeizulassen. Das geht dann auch ziemlich schnell und ich darf dann gerade noch so mit. Das war wirklich sehr knapp.  Derzeit planen wir schon eifrig ein Wiedersehen irgendwo in Europa. Ich bin sehr gespannt, ob wir das hinkriegen, würde mich aber sehr freuen. 
Die Crew











Time Out Food Market




Blue House

Yoga Room

Pool

White House








Manolo

Jam Session











1,20 Euro




Roadtrip












Motherday Present






Windy



German-Italian-Gangsta-Connection







Birthday Cake











Hier bloggt Florian, 30 aus der schönsten Stadt der Welt Hamburg. Reisen, Ernährung Sport interessieren mich. Und manchmal schreibe ich darüber.