Fastnacht in Basel

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Letztes Wochenende ging es für einen Kurztrip nach Basel. In Südafrika habe ich letztes Jahr zwei sehr sympathische Jungs kennengelernt. Es war recht schnell klar, dass ich sie gerne mal besuchen werde.
Als sie mich dann zur Fastnacht eingeladen und ich für 50 Euro einen Flug gefunden habe, war die Sache abgemacht. Also ging es Samstag erst zum Frisör und danach zum Flughafen. In Basel hat mich Damien direkt am Flughafen abgeholt. Cooles Gefühl, ihn wiederzusehen. Wir sind dann kurz zu ihm gefahren, wo ich seine Freundin Christina getroffen habe. Die beiden wohnen grenznah in Frankreich. Es gab eine Kleinigkeit zu essen, bevor wir zu Oscar in die Schweiz gefahren sind, um dort meinen Rucksack abzuladen und ihn abzuholen. Da für den nächsten Abend Raclette geplant war, wollten wir noch etwas einkaufen. Das haben wir dann in Deutschland gemacht. Super witzig, dass die drei Länder so dicht beieinander liegen, und doch so unterschiedlich sind. Anschließend gab es einen sehr leckeren Kaffee mit Kuchen, bevor wir wieder nach Basel gefahren sind, um ein bisschen Sightseeing zu machen. Leider hat das Wetter nicht wirklich mitgespielt und es hat fast die ganze Zeit geregnet. Deshalb sind wir nach der kurzen Tour zum Münster dann geniale Gin Tonics in einer Bibliothek-Bar trinken und danach auch wieder etwas essen gegangen. Bei diesen beiden Sachen hat mich dann auch zum ersten Mal der Preishammer getroffen. Gin Tonic gab es für 15 Euro, mein überbackenes Gemüse beim Türken für 20 Euro und den Ayran dazu für 5 Euro. Ich meine, man hört natürlich immer wieder von den hohen Preisen in der Schweiz, aber wie so oft wird einem das erst richtig klar, wenn man es am eigenen Leib erfährt. Nach der netten Einstimmung ging es dann wieder zu Oscar, wo ich zwei Nächte geschlafen habe. Er wohnt in einer WG mit der deutschen Anna. Er selbst kommt aus Costa Rica. Er und Damien arbeiten beide als Entwickler bei Adobe in Basel. Wie ich erfahren habe, zieht es beide jedoch bald in andere Städte. Ich bin gespannt, wie das zukünftig funktionieren wird und wo wir uns das nächste Mal treffen. Am Samstag hatten wir uns auf einen Brunch verabredet, der in einem Café stattfinden sollte. Damien und Christina waren aber scheinbar zu faul bei dem miesen Wetter rauszugehen, also sind Oscar und ich durch den Regen gelaufen und wieder nach Frankreich gefahren, um dort gemeinsam zu brunchen. Der Tag ist dann erst langsam in Gang gekommen, weil es nicht aufhörte zu regnen. Und da ich schon fast alle Sehenswürdigkeiten von Basel gesehen hatte, habe ich vorgeschlagen ins Kino zu gehen, was wir dann am Nachmittag gemacht haben. Nach dem Film (Deadpool, kann man gucken) ging es dann zum Bahnhof und mit dem Zug nach Liestal zu einem Umzug, bei dem sich alles um Feuer gedreht hat. Ein sehr interessanter Brauch, bei dem es darum geht, mit teilweise meterhohen Feuern auf dem Rücken und in Karren durch den Ort zu laufen. Nach dem etwa einstündigen Zug und dem wirklich dringend (!) benötigten Gang zur Toilette, ging es dann in der ersten Klasse wieder zurück zu Oscar, um Raclette zu machen. Dort hat Anna schon gewartet und schon mal Kartoffeln vorgekocht, wir hatten nämlich alle echt Kohldampf. Wir mussten dann bis 4 Uhr morgens aushalten, weil es dann zu dem sogenannten Morgestraich ging, dem Beginn der Fastnacht. Ich hatte bis dahin kaum Menschen in Basel gesehen und dementsprechend gering war auch meine Erwartung an dieses angekündigte Highlight. Als es dann gegen halb 4 auf die Straßen ging, wurde ich allerdings eines besseren belehrt. Die waren nämlich sowas von voll. Jung, alt, Familien, Kinder, jedermann. Echt Wahnsinn. Und keine betrunkenen oder ausfallenden Personen (wie in Köln). Das Beste war dann wirklich Punkt 4 Uhr: Dann gehen nämlich in der Stadt wirklich alle Lichter aus und die vielen kleinen Musikgruppen fangen an, auf ihren Flöten und Trommeln zu spielen. Leider spielen sie alle ein und dasselbe Lied. Über Stunden. Das ist auf Dauer dann schon ein bisschen eintönig. Aber man kann dann in die sogenannten Keller gehen. Das sind sozusagen Pop up Bars, also Räumlichkeiten, die normalerweise weder Bar noch Restaurant sind, in denen aber Alkohol und verschiedene Speisen, wie zum Beispiel Mehlsuppe, ausgegeben werden. Witzig ist, dass niemand vorher weiß, wo diese Keller öffnen. Man sucht also einfach. Wir haben in so einem Keller dann noch ein Bier getrunken und sind gegen 6 Uhr nach Hause. Ich habe bis ca. 13 Uhr geschlafen, bin aufgestanden und habe erst mal aufgeräumt und gespült. Gegen 14 Uhr habe ich dann Oscar geweckt und wir haben etwas gekocht. Und zwar die kompletten Reste vom Raclette. So wurde alles verwertet. Später rief dann Damien an und ich habe ihm vorgeschlagen, er solle doch vorbeikommen und wir gehen dann in die Stadt. Als er kam, hat Oscar sich gerade fertig gemacht, war aber anschließend so ruhig. Bis wir feststellten, dass er sich wieder auf die Couch gelegt hatte. Wir sind dann zu ihm und haben über tausend verschiedene Dinge gesprochen. Irgendwann habe ich dann noch Bier dazu geholt und wir haben beschlossen, nach Lörrach etwas essen zu fahren. Also haben wir in Frankreich das Auto und Christina abgeholt und sind in ein schickes Restaurant gefahren, wo es uns allen wirklich sehr gut geschmeckt hat. Und ich war froh über die humanen deutschen Preise. Zu Hause angekommen gab es dann noch einen letzten Absacker, bevor wir gegen 23 Uhr ins Bett sind. Um 4:30 Uhr ging am nächsten Morgen der Wecker und Damien hat mich um 5 Uhr zum Flughafen gefahren. Nicht aber ohne vorher beim Bäcker noch ein Pain au Chocolat zu kaufen. Das wollte ich unbedingt noch haben. Der Flug ging super pünktlich um 6:20 Uhr wieder Richtung Hamburg, wo ich dann um 8:30 Uhr wieder am Schreibtisch saß... Ich fand diesen Kurztrip super schön. Habe die drei Länder und vier Städte in drei Tagen wirklich sehr genossen. 
















Hier bloggt Florian, 30 aus der schönsten Stadt der Welt Hamburg. Reisen, Ernährung Sport interessieren mich. Und manchmal schreibe ich darüber.